
"Salon des Plantes" - ein musikalisch-lyrisches Biotop
"Der kleine Prinz [...] entdeckte [...] einen Blumengarten voller Rosen.
[...] Sie sahen alle genau wie seine Blume aus.
[...] »Ihr seid nicht wie meine Rose, noch seid ihr nichts«, sagte er.
»Denn sie ist meine Rose. Sie ist einzigartig für mich in der Welt.
Ich bin für sie verantwortlich.«
Der "Salon des Plantes" begann im Rahmen des Ganzjahresprojekts PLANTKINGDOM am Theater an der Glocksee in Hannover als sechstes von zehn Teilprojekten zu wachsen.
Rebecca Junghans und ich haben dieses Format eines gemütlich-verruchten Wohnzimmer-ähnlichen Salons, in dem wir uns mit den stillen, grünen Lebewesen um uns herum befassen, gemeinsam seit März diesen Jahres entwickelt.
Als wir anfingen uns mit dem Thema auseinanderzusetzen, merkten wir schnell, dass dieses einen unerschöpflichen Nährboden an Erstaunlichem, Neuem, Erkenntnisreichem und Inspirierendem bot.
Pflanzen gibt es seit 460 Millionen Jahren. Den Homo sapiens erst seit 300 Tausend. Nur 0,07 Prozent der gesamten Zeitspanne also, die die Pflanzen auf der Erde sind, leben wir gemeinsam mit ihnen hier.
Was können wir von ihnen lernen?
Seit Aristoteles die Pflanzen in seiner Weltordnung ganz klar unter den Tieren und nur ganz knapp über den Steinen einsortiert hat, sind die Pflanzen dem Menschen im besten Fall ein Rätsel, im schlechtesten Fall nimmt man sie überhaupt nicht wahr.
Sogar das Lexikon beschränkt sich in seiner Definition der Pflanze auf die angebliche Abwesenheit der Fähigkeit, sich Fortbewegen zu können.
Doch seit einigen Jahrzehnten dringen seitens der Forschung von Biologie und Botanik immer mehr neue, erstaunliche Erkenntnisse über die Fähigkeiten der Pflanzen in das öffentliche Bewusstsein.
Der italienische Neurobiologe Stefano Mancuso vertritt allen voran die Überzeugung, dass wir Pflanzen seit Jahrhunderten völlig unterschätzen, dass sie für unsere Gegenwart und Zukunftsforschung unabkömmlich sind und wir uns sehr viel von ihnen abschauen können.
Allein die Perfektion, mit der Pflanzen den einen Ort, an dem sie stehen, kalkuliert ausnutzen, um nicht zu viel Wasser und Nährstoffe zu entziehen, und so ein langes Überleben zu sichern, sollte uns in unserer heutigen Situation zu denken geben.
Eine der Konsequenzen unseres katastrophalen Fußabdruckabdrucks, den wir auf der Erde hinterlassen, ist die Verbreitung vieler Krankheiten, vieler Viren, die vom Tier auf den Menschen übergehen. Der Hauptgrund dafür ist, dass wir die natürlichen Rückzugsräume der Tiere zerstören etwa die der Fledermäuse, die Coronaviren in sich tragen. Wir zerstören die Urwälder, wir bauen
neue Städte, dort, wo vorher keine waren. Der Übertritt solcher Viren auf den Menschen wird damit unvermeidbar.
Unser anthropozentrisches Weltbild erweist sich als ziemlich kurzsichtig, im Gegensatz zu dem der Pflanzen, die mit dem Prinzip der Kooperation eine wesentlich nachhaltigere Lebensform führen.
Ein gesunder Wald beispielsweise fungiert als ein großer Organismus: über die Wurzel und Pilzgeflechte ist er kilometerweit miteinander verbunden, die Bäume gehen Symbiosen ein, Mutterbäume nähren ihren Nachwuchs. In Wahrheit ist das, was wir Boden nennen, ein Gewebe aus sich bewegenden Pflanzenkörpern und es ist nicht zufällig, dass das Wurzelgeflecht eines
Waldes dem Querschnitt unseres Hirns täuschend ähnlich ist.
Wie schon Charles Darwin schrieb: „Es ist kaum eine Uebertreibung, zu sagen, daß die Wurzelspitze, in dieser Weise begabt und mit dem Vermögen, die angrenzenden Theile zu lenken, wie das Gehirn eines niederen Thieres wirkt.“
Die neue Forschung hat zutage gefördert, dass Wurzelspitzen wie Datenverarbeitungszentren arbeiten. Sie können nämlich mehrere chemisch-physikalische Parameter ihrer Umwelt erfassen, sie beurteilen und danach Entscheidungen treffen.
Und was ist das, wenn nicht denken?
Ist es wirklich möglich, dass die starren Gewächse eine ebenso differenzierte Wahrnehmung der Welt haben wie wir?
Um das herausfinden, müssen wir den Standpunkt der Gewächse einnehmen – sozusagen die Welt aus den Augen sesshafter Lebewesen betrachten, die Licht essen.
Und damit, herzlich Willkommen im "Salon des Plantes" !
Auf dieser Reise, die zum Neu-Entdecken und Wahrnehmen einlädt, machen wir die Poesie der Pflanzen in Kombination mit Klängen und Gesang hörbar und zeigen sie in neuen Farben und Zusammensetzungen.
Begeben wir uns auf eine kleine botanische Expedition und entdecken das Reich der Flora neu !



Das sind wir: Rebecca Junghans und Ronja Donath
Unser Bühnen-Setting
An folgenden Orten und im Rahmen folgender Veranstaltungen sind wir mit unserem Programm bereits aufgetreten:
September 2022
Spätcafé im Glockenhof Lüneburg
September 2021
Freedom Kiel
September 2020
Kulturfestival Schleswig-Holstein, Deutsches Haus Flensburg
Juli 2020
"Hoftheater", Innenhof des Schauspiel Hannover
Das schreibt die PRESSE:
" 'Botanik-Einmaleins mit "Plantkingdom" beim Platzprojekt'
HANNOVER. Es ist nicht einfach, grün zu sein. Wer könnte das authentischer singen als Kermit der Frosch aus der Muppet-Show. "It's not easy bein' green" schallt über den Innenhof des Platzprojekts in Linden. Und die Interpretinnen des Songs setzen sich nicht mit Fauna-Vertretern des Showbusiness auseinander, sondern mit der Pflanzenwelt.
In Rebecca Junghans' und Ronja Donaths musikalisch-lyrischem Programm "Salon des Plantes" trifft blumige Poesie auf Botanik-Einmaleins. Es ist der sechste Teil des "Plantkingdom - Fremde Welten"-Jahresprojekts des Theaters an der Glocksee. Zwei Sessel mit Tischchen ergeben das kleine Open-Air-Wohnzimmer, in dem sich die Künstlerinnen akzentuiert durch fundierte Pflanzenfakten und Loblieder auf die Photosynthese lesen und spielen. Ein Bewegtbild-Ausflug in eine Stadt nahe Tschernobyl zeigt Häuserkomplexe, die von der Natur zurückerobert, beinahe vom Grün verschluckt, Straßen, die zu grünen Flüssen wurden. Herzerwärmende und nicht minder esoterische O-Töne von Pflanzennarren leiten stets zum neuen gedanklichen Blumenbeet über. [...] 'Die unendliche Geschichte' und 'Der kleine Prinz' sind die Rosensträuße der Literaturzitate [...]. Kompliment und Abweisung - so ganz und gar durch die Blume - gibt es anschließend bei der "Floriographie", in der die Künstlerinnen die kuriose Sprache der Blumen mit codierten Flirts gestreich aufbereiten. [...]"
NEUE PRESSE, 19.09.20, Aline Westphal
" 'Salon der Pflanzen' blüht bei Heimspielen auf
Kurze Songs, kleine Texte, große Wirkung: Das ist der "Salon des Plantes". Auf der corona-bedingt im Freien errichteten Bühne an der Ladenburger "KulturWerkstatt am Sägewerk" gedeiht Melodiöses, Lyrisches, Kurioses, Wissenschaftliches und stets Wissenswertes. Es geht um das geheime Leben der Pflanzen.
Rebecca Junghans und Ronja Donath lassen ihr Programm mit Witz und originellen Arrangements an einem lauen Spätsommer Abend zweimal [...] aufblühen.
"Wir wollen mit Ihnen das Reich der Flora neu entdecken", so das Duo. Dass es unsere wesentlich älteren Mitbewohner auf diesem Planeten zunehmend schwieriger mit uns haben, obwohl alle Pflanzen mögen, deutet [...] Junghans mit gänsehauterregender Singstimme im Auftaktsong vor der Kulisse des Industriegebiets an: "It's not easy being green" [...] von Frosch Kermit aus der "Sesamstraße".
Entstanden ist der beim Kulturfestival Schleswig-Holstein uraufgeführte Salon bei "Plankingdom: Fremde Welten" im Theater an der Glocksee [...]"
MANNHEIMER MORGEN, 21.09.20, Peter Jaschke
" Botanische Expedition durch Text und Gesang
Open-Air in der KulturWerkstatt: Rebecca Junghans und Ronja Donath begeistern mit Eigenproduktion "Salon des Plantes"
LADENBURG. "Je grüner es um mich ist, desto wohler fühle ich mich", und zu Pflanzen wntwickle man eine "fast schon beängstigend nahe Bindung". Die männliche Stimme aus dem Off, im ungezwungenen Plauderton und wie [...] weitere Tracks dem neuen Album der Band Elda entliehen, führte mitten hinein ins Thema des Abends. "Salon des Plantes" lautet der Titel des musikalisch-lyrischen Programms, das die Schauspielerinnen Rebecca Junghans und Ronja Donath in gleich zwei Vorstellungen hintereinander auf dem Gelände der KulturWerkstatt Ladenburg präsentieren.
Und die Besucher darin mitnahmen "auf eine kleine botanische Expedition, um das Reich der Flora neu zu entdecken", wie Donath vorausschickt, denn Pflanzen gibt es schon seit mehr als 460 Millionen Jahren - verdammt lang", ergänzt Junghans. [...]
"Originell und vielseitig" lautet letztlich zu Recht eine begeisterte Publikums-Meinung, denn die beiden Akteurinnen hatten ein stimmiges Potpourrai aus Texten, Lyrik und Gesang mitgebracht. Das Programm war thematisch interessant und aufschlussreich, zum Teil nahezu philosophisch.: "Die Aufgabe eines jeden Menschen ist, die eigene Lebensblüte zu vollem Aufblühen zu bringen." Auch wissenschaftliche Erkenntnisse flossen ein in jenen mit Pflanzen, Instrumenten, Teekanne und - tassen sowie vielen, vielen Büchern bestückten Salon. Darunter auch "Die unendliche Geschichte" und "Der Kleine Prinz", dessen Gedanken über seine rote Rose zu Gehör kamen.
Apropos: Die Redewendung "Etwas durch die Blume sagen" ist allgemein bekannt, und dass rote Rosen als Liebesbeweis schlechthin gelten, weiß eigentlich jeder. Nicht aber, dass es die englische Schriftstellerin Lay Mary Wortley Montagu war, die jene "Blumensprache" in Europa populär machte, nachdem sie entsprechende Beobachtungen Anfang des 18. Jahrhunderts in Istanbul [...] und in England bekannt gemacht hatte. Aus jener viktorianischen Blumensprache entstanden ganze Wörterbücher. Der Krokus etwas steht für "Ich muss mir das noch überlegen", während die Klette Grenzen setzt: "Du bist mir zu anhänglich." Und selbst die Anzahl der Blumen in einem Strauß oder aber dessen Kipphaltung beim Überreichen sind nicht ohne Bedeutung.
Dass Kommunikation auch unter Pflanzen stattfindet, erklärten die Schauspielerinnen am Beispiel von Akazien, die ihre pflanzlichen Kollegen mittels Ethylen-Ausstoß vor hungrigen Feinden warnen, worauf die Pflanzen einen Gerbstoff ausstoßen, der für Ungenießbarkeit sorgt.
Ein weiterer tragender und verbindender Scherpunkt des Abends galt der Musik - die Gäste genossen tolle Arrangements bekannter Komponisten, die die beiden Künstlerinnen, [...], mal solo, mal in harmonischer Zweistimmigkeit vortrugen. Das intensive Stück "Believer" etwa wird vielen nachhaltig in sehr guter Erinnerung bleiben. [...]
Mit lang anhaltendem Applaus bedankten sich letztlich die Gäste beim kreativen Duo und sparten nicht an Lob [...]. Der Stoff sei außergeöhnlich gewesen: "So was kriegt man nicht alle Tage" [...]. "Sehr originell" [...]: Die "sehr schönen Stimmen, das Zusammenspiel, die Vielesitigkeit, die ausgewählten Texte und auch die Einspieler: "Das war eine runde Sache".
LADENBURGER ZEITUNG, 21.09.2020, Silke Beckmann
Fotos unserer Auftritte
Du willst mehr über den SALON erfahren, zögere nicht uns zu kontaktieren!
Oder kannst du dir vielleicht vorstellen, den SALON in deinen eigenen vier Wänden im "Wohnzimmerkonzert"-Format willkommen zu heißen ?